In tiefer Trauer gebe ich bekannt, dass mein langjähriger Freund und treuer Reisegefährte Gerald Fölser während dieser Reise am 24. Juni 2013 in Texas auf tragische Weise ums Leben gekommen ist.
Ein paar Worte vorab. Dieser Bericht wird vielleicht sentimental, ich habe ein Jahr gebraucht, mich überhaupt aufzuraffen, einen Bericht zu schreiben. Möglicherweise fällt der letzte Teil auch unter Seelenstriptease.
Heute ist der 25. Juni 2014, und genau vor einem Jahr saß ich alleine in meinem Hotelzimmer in Amarillo und wartete auf den Sheriff...
Ursprünglich geplant war eine Reise quer durch die USA. Ausgangspunkt Los Angeles, südwärts nach San Diego und dann nach Las Vegas. Anschließend wollten wir mit vielen Stopps der Route 66 folgen (und diese auch soweit als möglich benutzen) über Flagstaff, Albuquerque, Amarillo, Oklahoma City, Tulsa und St. Louis nach Chicago. Hier waren schon zwei Stadtbesichtigungen gebucht, eine im Bus und eine per Schiff. Weiter nach Norden nach Milwaukee, wo, wie jeder weiß, das einzig WAHRE Motorrad gebaut wird, nämlich die Harley-Davidson. Ein Besuch im Harley-Museum natürlich inkludiert. Wieder zurück nach Chicago entlang der großen Seen westwärts über Pittsburgh nach Gettysburg. Genau so geplant, dass wir in dieser geschichtsträchtigen Stadt den 4. Juli (den amerikanischen Unabhängigkeitstag) verbringen sollten. Und noch den 5. Juli, da jährte sich zum 150. Mal die berühmteste Schlacht des amerikanischen Bürgerkrieges, nämlich die von Gettysburg. Mehrere Tage nur Feiern, Paraden, Feste und natürlich Nachstellungen der Schlacht. Ausklingen würde der Urlaub in Washington, DC - auch mit Stadtbesichtigungen usw. Dort würde ich meinen Geburtstag feiern und dann würden wir die Heimreise antreten. Doch es kam anders.
Nach einem langen Flug kamen wir gegen Abend in Los Angeles an. Als erstes fassten wir unseren Leihwagen aus, einen Chevrolet Equinox, untermotorisiert aber allradgetrieben. Die erste Nacht verbrachten wir im "Hacienda", wo wir schon 1997 und in späteren Jahren übernachtet hatten. Ursprünglich wollten wir noch im "Sizzler's" gegenüber (welches löblicherweise immer noch existiert) zu Abend essen. Doch nach dem langen und anstrengenden Flug waren wir einfach zu erschöpft und fielen nach einer ausgedehnten Dusche ohne Essen ins Bett.
Am nächsten Tag hatten wir jetzt aber richtig Hunger. Im Hotel war ein kleines Restaurant untergebracht, wo wir ordentlich frühstücken wollten. Wir staunten nicht schlecht, als wir die Frühstückskarte lasen, die uns aber sehr gelegen kam. Beide entschieden wir uns für Toast, Spiegeleier (das klingt im Amerikanischen so nett: "eggs, sunny side up"), Hashed Browns (das sind geraspelte und angebratene Kartoffeln) und dazu ein ... T-Bone Steak. Ja, DAS nennt sich Frühstück - und steht wortwörtlich so unter "Breakfast" auf der Karte.
Nach der Stärkung fuhren wir zum Navy-Hafen San Pedro von Los Angeles. Seit genau einem Jahr liegt hier die USS Iowa als Museumsschiff vor Anker.
Die USS Iowa (BB-61) ist ein Schlachtschiff aus dem zweiten Weltkrieg, welches (mit Unterbrechungen) bis 1990 im Dienst war. Ein Schwesternschiff ist die USS Missouri, auf der die Kapitulation Japans unterzeichnet wurde und die heute in Pearl Harbor als Museumsschiff liegt. Die Besonderheit der USS Iowa: im Jänner 1943 fuhr Präsident Franklin D. Roosevelt auf ihr zur alliierten Konferenz in Casablanca. Aufgrund der Lähmung von Roosevelt wurde eine Badewanne installiert - das ist einmalig an Bord eines US-Kriegsschiffes. 1990 wurde die USS Iowa außer Dienst gestellt und 2006 aus dem Schiffsregister gestrichen. Sie dient nun seit dem 7. Juli 2012 als Museumsschiff, allerdings mit der Auflage, dass sie jederzeit wieder reaktiviert werden kann. Das heißt, das Schiff inklusive Maschinen und Bewaffnung muss in Schuss gehalten werden, auch Treibstoff und Munition muss vorhanden sein. Und die Badewanne gibt's immer noch...
Noch ist die Örtlichkeit rund um das Schiff ein Provisorium, der Parkplatz wird gerade erst gebaut, Toiletten sind in einem in Bau befindlichen Gebäude (aber benutzbar) und das Besucherzentrum ist vorläufig in einem Zelt untergebracht.
Kurz nach Mittag fuhren wir südwärts nach San Diego. Wir hatten viel Zeit, also entschieden wir uns für die Küstenstraße und mieden den Highway, die Interstate 5. Doch das war ein Fehler. Es war Samstag, und der nächste Tag war Father's Day (Vatertag), welcher in den USA meist mit einem Familienausflug (etwa Zoobesuch) groß gefeiert wird. Das heißt, halb Los Angeles machte sich auf nach San Diego. Nach einigen Stunden Stau schalteten wir entnervt das Navigationsgerät ein, um uns doch auf den (ebenfalls verstopften) Highway zu begeben. Doch dieses Navi spielte komplett verrückt und lotste uns dreimal dieselbe Strecke. Aber nach San Diego zu finden war auch ohne elektronische Hilfe nicht schwer, und unser Hotel fanden wir auch rasch, da wir im "Seven Seas" schon 2008 mal waren (der Zufall wollte es, dass wir sogar das Nebenzimmer von damals bekamen).
Am nächsten Morgen um 08:30 Uhr wurden wir vom hoteleigenen Shuttle zum Zoo von San Diego gebracht. Einer der größten Zoos der Erde - und einer der Schönsten (diese Definition stammt nicht von mir, wenn ich auch 100-prozentig zustimme). Zwei Buslinien und eine Gondelbahn helfen, das riesige Areal zu erforschen, auch wenn wir beide meist zu Fuß gingen. Wir verbrachten einen herrlichen Tag. Es war sonnig, aber nicht heiß. Bis 16:30 Uhr waren wir im Park unterwegs und uns gelangen tolle Photos.
Der Zoo war ausgesprochen gut besucht (wieder mein Hinweis auf den Father's Day), er ist auch der meistbesuchte Zoo in den USA. Dennoch waren wir in diesem 40-Hektar Gelände manchmal allein unterwegs. Riesige begehbare Vogelkäfige, Aquarien und Terrarien ergänzen das Angebot an weitläufigen Tiergehegen. Ich hätte nie gedacht, dass acht Stunden bei weitem nicht ausreichen, wirklich alles zu erkunden. Die (kostenlose) Buslinie hilft dabei, möglichst viel zu sehen. Die (ebenfalls kostenlose) Gondelbahn dient primär dazu, Besucher in den hinteren Teil des Parks zu bringen, wenn auch die Aussicht aus der Gondel über das Areal schlichtweg atemberaubend ist.
Am Abend noch ein Sprung in den hoteleigenen Pool.
Tag 4: eine lange Autostrecke, Richtung Las Vegas. Ab Barstow hielten wir uns möglichst genau auf der Route 66. Die Straße hier ist gut beschildert, und auch immer wieder als "Route 66" ausgewiesen. Wir hatten nur einen Halt, als wir die Geisterstadt Calico besichtigten, da gibt es sogar eine kleine Bahnlinie, wo eine alte Dampflok mit einigen Waggons verkehrt. Die Ortschaft selbst ist teils restauriert, teils im Zustand erhalten und teils dem Verfall preis gegeben. Sehenswert, aber wenig bekannt.
Gegen Abend kamen wir in Las Vegas an, wo wir wie schon 2011 im "Cosmopolitan" residierten, von welchem man einen atemberaubenden Blick auf die Wasserspiele des Bellagio und den Strip hat. Allerdings mussten wir dieses Jahr auf einen Whirl-Pool verzichten...
Den nächsten Tag verbrachten wir vormittags in einem großen Einkaufszentrum. Wer die älteren Reiseberichte kennt, weiß, wie das abläuft: WIR gehen einkaufen, und Gerald findet die Sachen, die ICH brauchen kann, und ICH kaufe ein. Ich komme mit vier Säcken zum Auto, Gerald mit einem. Aber ich hatte ohnehin vor, mich hier mit T-Shirts, Hosen, Socken und Schuhen einzudecken, weil die Preise deutlich niedriger als in Europa sind. Nachmittags erkundeten wir das Planet Hollywood und das Bellagio.
Abends stand dann eines der Highlights auf dem Programm: ein Besuch eines Konzerts von Céline Dion. Diese Vorstellungen sind Wochen voraus ausverkauft, da wir das vom letzten Urlaub wussten, hatten wir bereits von Europa gebucht. Auch hatten wir bei den Platzkarten nicht gespart, sowas gönnt man sich ja nur ein Mal im Leben: Reihe 3, also richtig dran am Geschehen. Diese Konzerte sind durchaus etwas Besonderes, selbst für Las Vegas. Kurze Hosen und T-Shirt sind sind verpönt, und wir haben gesehen wie ein Gast trotz Eintrittskarte aber in falscher Aufmachung nicht in den Saal gelassen wurde. "In den Saal gelassen" ist nebenbei erwähnt auch falsch, denn jeder Gast wird von livrierten Damen (mit weißen Handschuhen) zum Sitzplatz begleitet. Über das Konzert brauche ich nicht viel zu sagen. Céline Dion ist ein Weltstar, und ihre Performance war traumhaft. Diese großartige Sängerin live zu erleben! Und sie machte mir die Freude, einige James-Bond Melodien zu interpretieren. Natürlich nur wegen mir, oder was dachtet ihr? ☺
Tag 6: die Probleme begannen. Wir mussten gegen 16:00 am Grand Canyon sein, da ein Hubschrauberrundflug gebucht war. Früh wollten wir aufbrechen, und wurden jäh ausgebremst. Der Wagen in der Tiefgarage hatte einen Platten. Das Personal des Hotels half prompt und nach Kräften, doch trotz Aufpumpens hielt der Reifen keine Luft. Es musste ein Autodienst gerufen werden. Alles dauerte, und Gerald machte sich gegen Mittag schon echte Sorgen. Ein Notrad wurde montiert. Mit diesem fuhren wir zum Flughafen, um den Wagen gegen einen anderen zu tauschen. Und was bekamen wir? Einen Chevrolet Equinox, untermotorisiert aber allradgetrieben. Und sogar ähnliche Farbe und ähnliches Kennzeichen, nämlich auch aus dem Staat Washington. Kurz nach Mittag waren wir dann auf dem Weg. Aus Zeitgründen keine Umwege über die Route 66, sondern direkt über die Interstate I-40. Doch die Probleme waren noch nicht vorbei. Oh, wir schafften es - und wunderten uns über den leeren Parkplatz vor dem Heliport. Schnell wurden wir aufgeklärt, dass aufgrund zu starker Windböen heute kein Flugbetrieb möglich war. Man sei bemüht, am nächsten Morgen die Flüge nachzuholen. Jetzt war Gerald richtig sauer. Wir fuhren in den Park, besichtigten den Westteil. Immerhin ein paar richtig geile Photos. Gegen Abend kamen wir ins Hotel, ein gemütliches Steak. Ich besuchte noch das neben unserem Hotel gelegene IMAX-Kino. Gerald hatte die die Dokumentation über den Grand Canyon schon zweimal gesehen (ich nur ein Mal vor 16 Jahren), er ging also nach diesem schweren Tag frustriert ins Bett. Doch diesmal gab es eine Neuerung bei der Filmvorführung. Beim Bezahlen fragte mich die Dame am Schalter, ob ich den Film in Deutsch hören wolle (aufgrund der Kreditkarte hatte sie erkannt, dass meine Muttersprache Deutsch ist). Ich war verblüfft, bejahte und bekam Funkkopfhörer in die Hand gedrückt und während des Films die deutsche Tonspur eingespielt. Vor mir saßen Italiener, die Kopfhörer für die italienische Fassung hatten.
Am nächsten Tag konnte der Grand Canyon Rundflug dann tatsächlich stattfinden.
Wir hatten schon 1997 so einen Flug gemacht, damals mit unzureichender (analoger) Cameraausrüstung. Auch die Hubschrauber waren jetzt anders, nämlich mit gläsernen Türen. Das heißt, man konnte fast direkt nach unten photographieren. Auf dem ersten Bild sieht man sogar eine Kufe des Helikopters. Auch neu: Man bekommt Durchsagen und Wissenswertes auf Englisch und - wenn anderssprachige Personen an Bord sind - auch in deren Sprache, für uns also in Deutsch. Sehr zuvorkommend! Wir hatten super Sitzplätze, und tauschten unsere Cameras immer wieder gegen die Camera der auf der anderen Hubschrauberseite sitzende Dame aus Mississippi, sie machte mit unseren Bildern von ihrer Seite, wir mit ihrer Camera von unserer Seite. Auch wurde uns in der Eile, alle Passagiere unterzubringen, ein länger Flug als 1997 zugewiesen - wir waren gute 50 Minuten in der Luft. Gerald war wieder absolut happy.
Auf dem dritten Bild oben kann man hinter mir einen grauen Rauchschleier erkennen. Dieser stammt von einem Waldbrand, der kurz außerhalb des Parks wütete.
Zum Glück hatte Gerald nur kurze Etappen im Auto geplant, so waren wir nicht in Zeitdruck, konnten noch den Ostteil besichtigen. Obwohl wir kurz nach dem Nationalpark dem oben erwähnten Waldbrand ausweichen mussten, konnten wir gemütlich auf der Route 66 nach Holbrook rollen. Hier verlief die alte Route 66 meist parallel zum Highway. Einmal passierte es sogar, dass die Route 66 vierspurig war, und nur drei Meter entfernt die vierspurige Interstate 40. Verrückt, diese Amerikaner. Nur selten machte die Route 66 geländebedingt Bögen. Manchmal war die Route 66 aber sehr schmal, teils schon von Unkraut überwuchert. Und immer wieder an der Seite aufgegebene Tankstellen oder Motels.
Ausklingen des Tages am Pool des Hotels. Wie üblich...
Tag 8: nach der Übernachtung in Holbrook Fahrt nach Albuquerque. Wieder frönten wir der Route 66. Wir hatten zufällig Kartenmaterial aufgetrieben, auf der die alte Route 66 recht genau eigezeichnet war. Hier, in New Mexico ist/war die Beschilderung nämlich nicht komplett. Einmal kamen wir auf eine Staubstraße, weit und breit nichts, nur Prärie. Wir fuhren fast eine Stunde, ohne einem Auto zu begegnen. Dann, ein Haus. Ein alter Mann reparierte seinen Gartenzaun. Wir hielten an, um ihn zu fragen, ob dies hier wirklich die Route 66 war. Er bejahte, fügte aber hinzu, dass er seit mindestens 20 Jahren hier keine Touristen mehr getroffen habe, weil diesen Abschnitt kaum noch jemand kennt. Jetzt war Gerald absolut in seinem Element. So etwas freute ihn.
Aber ein anderes Mal kamen wir wirklich auf Abwege. Wieder mal eine schöne, asphaltierte, zweispurige Route 66. Und die hörte plötzlich auf. Nicht mal ein Feldweg weiter, nur Spuren von umkehrenden Fahrzeugen und ein paar trockene Büsche. Da ich in einiger Entfernung die Interstate 40 sehen konnte, beschloss ich, die Allradeigenschaften des Equinox zu testen. Gerald erklärte energisch, dass ich nun endgültig und komplett den Verstand verloren hätte. Ich jagte den Wagen querfeldein Richtung Interstate. Da die I-40 meist auf einem aufgeschütteten Damm verlief, musste ich ein gutes Stück nebenher fahren, bis ich auffahren konnte. Na, die Gesichter der Leute in ihren Autos hättet ihr sehen sollen, als wir eine lange Staubfahne nachziehend neben dem Highway dahinbretterten.
Es war nur eine Besichtigung geplant, nämlich der Petrified Forest, den die I-40 durchschneidet. Wir kannten den Nationalpark schon aus dem Jahr 2006, besuchten diesen aber gerne nochmals. Dieses riesige Gelände, bedeckt nur mit versteinerten Baumstämmen (und ein paar wenigen kleinen Kakteen), absolut unglaublich. Die Versteinerungen in den herrlichsten Farben, Rot, Braun, Ocker, Bläulich, Weiß und sogar tiefes Schwarz...
Anschließend besuchten wir noch die Painted Desert, die "Bemalte Wüste". Diese gehört zum gleichen Nationalpark, liegt aber auf der nördlichen Seite des Highways. Warum sie so heißt, ist hier auf dem Bild deutlich erkennbar. Als hätte jemand willkürlich Farbe verschüttet:
Am frühen Nachmittag machten wir Halt in Gallup, um im historischen Hotel "El Rancho" zu essen. Das "Hotel der Film-Stars". Die Liste der Filmstars, US-Präsidenten und anderen Persönlichkeiten, die hier übernachteten, würde diesen Reisebericht sprengen. Mehr zum Hotel hier und die Liste der Stars hier. Alle Speisen sind nach Stars benannt. Ich wählte das "Doris Day-Steak" (die Namensgeberin war auch Gast des Hotels). Das Hotel stammt aus dem Jahr 1937 und steht unter Denkmalschutz. Alleine die mondäne Einrichtung und die vielen Photos von Stars sind einen Besuch wert.
Während des Essens berieten wir, was wir mit dem nächsten Tag anfangen könnten. In Albuquerque war nämlich ein Tag Aufenthalt geplant. Nach einigem Beratschlagen und unter zu Hilfe nahme mehrerer Reisebücher entschieden wir uns für das Bandelier National Monument, nördlich von Albuquerque bei Santa Fe gelegen.
In der herrlichen Lobby des "El Rancho" sind die oben erwähnten Photos aus (meist alten) Filmen ausgehängt mit Stars, die hier waren. Sehenswert. Und beim Hinausgehen stießen wir auf einen älteren Herrn in tollem Western-Outfit mit dem wir ein wenig plauderten. Als er erfuhr, dass wir aus Österreich waren, bat er uns zurück in die Lobby, wir müssten uns unbedingt in das Gästebuch des "El Rancho" eintragen. Es war uns eine echte Ehre. Im gleichen Buch zu stehen wie Hollywoodgrößen und US-Präsidenten...
Tag 9: wie am Vortag beschlossen, besuchten wir das Bandelier National Monument. Mit dem Auto fuhren wir nach Santa Fe, folgten dann dem Navi. Bald mussten wir feststellen, dass wir nicht zufahren durften, aber es gibt eine Shuttlebus-Linie, die uns in den Park bringt. Gezahlt wird erst "später", erklärte das Mädchen am Anmeldeschalter. Wir stiegen ein, die Fahrt dauerte recht lange. Dann ein Zwischenstopp. Durchsage des Busfahrers, irgendein Trail beginne hier, mit dem Zusatz: "Anybody interested?". Fast hatte ich es erwartet - Antwort Geralds: "Yes! Two persons!". Aha. Ja, ich kenne Gerald... Raus aus dem Bus, sofort fuhr er ab. Wir standen allein am Straßenrand am Beginn eines schmalen Fußweges und sofort hatten wir Zweifel. Aber Abmarsch. Der Weg führte ziemlich eben dahin, links und rechts trockene Büsche, ein paar niedrige Nadelgehölzer. Wir marschierten eine gute Stunde, begegneten keinem Menschen, die Aussicht und der Weg änderten sich nicht. Ich zog Gerald ein wenig auf: "Hör' mal, es geht sich ja recht angenehm, aber, bitte, WOHIN gehen wir? Und was SEHEN wir?". Heiß war es auch, aber natürlich hatten wir unsere Wasserflaschen umgehängt.
Dann, endlich, eine Abzweigung nach rechts, mit dem lapidaren Hinweis: "RUINS". DAS interessierte uns schon eher. Doch nun führte der Weg in Serpentinen in eine Schlucht hinab, auf der einen Seite senkrechte Felswand, daneben gähnender Abgrund. Wie in den USA üblich, keinerlei Geländer oder sonst irgendeine Absicherung. Oh, ja, ein altes hölzernes Schild: "Watch your step". Wär' ich nicht drauf gekommen. Der Weg wurde ungemütlich, teils kletterte man über große Felsen, also war der Abstieg etwas beschwerlich. Doch bald sahen wir die Talsohle, und ein tolles Panorama:
Das erste Bild zeigt das Pueblo Tyuonyi in der Frijoles-Schlucht, das zweite eine der vielen Siedlungen an den Felswänden. Die Häuser waren oft mit doppelten Wänden versehen, zwischen den Wänden zirkulierte kühle Luft aus Höhlen und Öffnungen im Berg. Also so eine Art Klimaanlage. Diese Siedlungen waren zwischen 1100 und etwa 1550 von Vorläufern der Pueblo-Kultur besiedelt. Damals lebten wir in Europa großteils in Holzhütten, von einer Klimaanlage ganz zu schweigen. So viel zu den "rückständigen" amerikanischen Ureinwohnern.
Nachdem wir etliches besichtigt hatten, gingen wir zum Visitor Center. Es war nun nach 15:00 Uhr, und es wurde RICHTIG heiß. Es gab noch einen längeren Weg zu Wasserfällen, die hätten uns zwar interessiert, allerdings wurde der Weg dorthin gerade instand gesetzt, nachdem er durch ein Hochwasser vor einigen Tagen schwer beschädigt worden war. Aufgrund der Hitze verzichteten wir dann gänzlich auf weitere Exkursionen. Vom Center fuhr auch der Shuttle-Bus zurück. Und erst jetzt fiel uns auf, dass wir nie Eintritt gezahlt hatten. Die Gebühr wurde nämlich hier, beim Aussteigen aus dem Bus, kassiert. Durch unsere Wanderung hatten wir das Bezahlen, im wahrsten Sinn des Wortes, "umgangen". Nach der Rückfahrt im Shuttle fuhren wir gemächlich nach Albuquerque zurück. Der Pool rief...
Tag 10: Fahrt nach Tucumcari, wieder stur der Route 66 folgend. Mehrmals kreuzten wir die I-40, teils über Brücken, einmal mussten wir sogar durch einen schmalen Abwasser-Kanal unter dem Highway durch. Ich denke, so exzessiv wie wir beide hat noch selten jemand die Route 66 ausgekostet.
Wieder hatten wir viel Zeit eingeplant, doch wussten wir noch nichts damit anzufangen. Der Zufall wollte es, dass wir in der kleinen Ortschaft Santa Rosa auf ein von außen kleines und unscheinbares "Route 66 - Museum" stießen. Das Museum hatte es aber in sich. Neben vielen Artefakten der Route 66 war hinten eine große Halle mit Oldtimern angeschlossen. Wir hatten es eilig, die Cameras aus dem Auto zu holen. Das Museum scheint unbekannt zu sein, denn wir waren die einzigen Besucher, hatten also viel Zeit, die Autos aus allen erdenklichen Winkeln abzulichten.
Natürlich war dem Museum ein gut bestückter "Gift Shop" angeschlossen. Ihr kennt mich, ich habe ein vergiftetes Verhältnis zu Gift-Shops. Leider finde ich mir immer etwas. Ähemmja...
Dann die letzte Etappe bis Tucumcari. Entlang der Route 66 besteht Tucumcari fast nur aus aufgegebenen Motels, Restaurants, Tankstellen und Shops. Nördlich der Route 66 liegt die I-40, dort sind jetzt ein, zwei große Tankstellen und Restaurants. Südlich der Route 66 liegt die heutige Ortschaft Tucumcari. Unser Motel war eines von noch drei oder vier direkt an der Route 66 gelegenen noch geöffneten Lokalitäten. Doch der Pool war gesperrt, und so zogen wir auf eine Photosafari die Route 66 entlang. In einem der Restaurants an der I-40 aßen wir zu Abend, und durch Zufall fand ich im Gift-Shop noch ein wunderbar passendes Geschenk für meine Schwester. Alle weiteren Einkäufe von Mitbringseln wollten wir in Chicago oder Washington tätigen.
Tag 11 (Montag, 24.06.2013): Endziel war eigentlich Amarillo, das aber nur einer von uns erreichen sollte. Vormittags besichtigten wir die "Cadillac-Ranch", das ist eine Kunstinstallation, wo zehn Heckflossen-Cadillacs schräg im Boden vergraben wurden. Der Zutritt ist kostenlos, und jedem Besucher ist es erlaubt, mit Graffiti die Fahrzeuge zu verändern. Das heißt, einen Tag später sieht das Kunstwerk wieder anders aus.
Kaum Besucher? Doch, eigentlich schon. Digitale Nachbearbeitung macht's möglich...
Da wir noch Zeit hatten, fuhren wir vor Amarillo südwärts, um den Palo Duro Canyon zu besichtigen. Genannt "Der Grand Canyon von Texas". Immerhin der zweitgrößte Canyon der USA. Und gewisse Ähnlichkeiten bestehen durchaus. Nur ist der Palo Duro Cayon breiter, bei weitem nicht so tief, und man kann in das Tal hinunter fahren.
Zuerst besuchten wir das Visitor Center, kauften noch Andenken-Magnete. Das war etwa um 13:30 Uhr. Kurz bevor die Straße in einigen Serpentinen zur Talsohle hinunter führt, fängt ein Wanderweg an, der C.C. Trail. Dort stiegen wir kurz aus, um von der Klippe ein paar Photos zu machen. Etwa 500 Meter nach Beginn des Trails fanden wir eine geeignete Stelle. Dann ging der Weg bergauf. Gerald drehte sich zu mir um: "Ich mach' noch ein paar Photos von da oben. Geh' Du zurück zum Auto, und versuch's von dort." Es war nicht ungewöhnlich, dass wir uns kurz trennten und beide versuchten, einen tollen Winkel für ein paar Photos zu finden. Ich ging zum Wagen, machte noch Photos von dieser Seite und wartete dann. Muss gegen 14:00 Uhr gewesen sein.
Nach einer halben Stunde begann ich, mir Gedanken zu machen. Nach 45 Minuten hinterließ ich Gerald eine Nachricht, dass ich zum Ende des Trails fahren würde, womöglich hätte ich ihn falsch verstanden, und er wollte den Trail bis zum nächsten Parkplatz gehen. Hätte mich gewundert, ohne Wasser bei fast 100° Fahrenheit (etwa 40° Celsius), aber naja. Auch am Ende des Trails Fehlanzeige. Ich fuhr wieder zurück zum Ausgangspunkt. Kein Gerald. Nachricht unberührt. Ich lief ein Stück den Trail entlang, rief nach Gerald. Nur der Wind kam zurück. Jetzt fuhr ich zum nahegelegenen Visitor Center (ziemlich genau 15:00 Uhr), um die Parkranger zu holen. Die kamen auch prompt. Einer ging den Trail von oben ab, ein Anderer kam von unten. Keine Spur. Also veranlassten sie eine große Suchaktion. Feuerwehr, Emergency Rescue Team, State Troopers, Leute vom Sheriff's Department und Parkranger rückten an. Mindestens 20 Personen. Und ein Hubschrauber. Viele verschiedene Fahrzeuge mit blitzenden Warnleuchten. Gerald hätte seine Freude gehabt...
Ich konnte den Mitgliedern des Suchteams auf meiner Camera ein Photo von Gerald bei der Cadillac-Ranch zeigen, wenige Stunden zuvor, also mit der aktuellen Kleidung. Dieses photographierten sie mit ihren Mobiltelefonen ab.
Ein Deputy war sozusagen der "Verbindungsmann". Er war immer in meiner Nähe, und hielt mich auf dem Laufenden. Er versuchte auch mehrmals, mich zu überzeugen, im Wagen zu warten, den Motor zu starten und die Klimaanlage laufen zu lassen - nicht rumzustehen in der prallen Sonne bei diesen Temperaturen. Ich sagte, ich könne nicht gemütlich im kühlen Auto warten, während mein Freund vermisst wird - eine Beteiligung an der Suche untersagten sie mir nämlich. Auch ein zweiter Mann, dessen Funktion ich ursprünglich nicht kannte, war immer bei mir und sprach mit mir. Später erfuhr ich, dass er der Seelsorger des EMS (Emergency Medical Service) war. Wasserflaschen, die mir immer wieder gereicht wurden, nahm ich aber gerne an. Gegen 18:30 Uhr die Nachricht: der Helikopter habe Gerald in einer schmalen Schlucht gefunden. Einer der Sanitäter kletterte hinab, und brachte die Nachricht, dass Gerald nicht mehr am Leben sei.
Das war der Zeitpunkt, wo ich erschöpft zusammenklappte. Jetzt war Perry, einer der Sanitäter für mich da. Später erfuhr ich, dass er der "Director" des EMS war. Ich wurde in den klimatisierten Krankenwagen verfrachtet (gefühlte 10° Celsius), und mit isotonischem Getränk (die haben immer "Gatorade" an Bord) und Sauerstoff aus der Flasche versorgt. Später bekamen sie auch heraus, dass ich seit dem Vortag nichts gegessen hatte (Gerald und ich freuten uns auf die berühmte "Texan Steak Ranch" in Amarillo, aßen also vorher nichts). So ließen sie kurzerhand Pizza aus dem nächsten Ort kommen.
Die Bergung würde länger dauern, ein Alpinteam musste kommen. Der Hubschrauber könne in dem Gelände nichts ausrichten, und drehte ab.
Kurz tauchte (in Pyjamahose, aber stilgerecht mit Stetson und Pfeife) der Friedensrichter des nächsten Ortes namens "Canyon" auf, der sich persönlich ein Bild machen wollte.
Erst um Mitternacht wurde Gerald geborgen. Ich wurde geschickterweise zu dem Zeitpunkt von Perry abgelenkt.
Dass ich jetzt bei Dunkelheit mit dem Auto fahren würde müssen, daran dachten sie gar nicht. Erst wurde im Hotel angerufen, dass ich gegen 01:30 Uhr ankommen werde. Dann fuhr mich Director Perry in seinem Chef-Einsatzwagen persönlich nach Amarillo. Einer der Sanitäter fuhr in meinem Wagen hinterher. Zum Abschied umarmte mich Perry und übergab mich der Dame, die uns bereits erwartete. Sie begleitete mich bis in mein Zimmer und erklärte mir, wie ich Zutritt zu einem Office bekäme mit Internetzugang. Da es jetzt gegen 02:00 Uhr war, also in Österreich 09:00 Uhr verständigte ich zunächst meine Familie. Geralds Eltern sollten durch die österreichische Polizei informiert werden. Zu meinem eigenen Erstaunen konnte ich anschließend schnell einschlafen, so erschöpft war ich. Am Morgen rief ich sofort bei der Österreichischen Botschaft in Washington, D.C. an. Die wussten zwar, dass ein Urlauber verunglückt war, hatten aber keine Daten. Ich konnte ihnen alles sagen, Name, Geburtsdatum, Adresse und sogar die nächsten Angehörigen inklusive deren Adresse und Telefonnummer.
Das war aber auch schon alles an Kontakt mit der Botschaft. Mir wurde noch eine Telefonnummer der Lufthansa genannt, die allerdings veraltet war. Entgegen anderslautenden Berichten in den Medien hörte ich danach nie wieder etwas von den österreichischen Behörden - auch nicht, als ich wieder zurück war. Die Medienberichte diesbezüglich sind schlichtweg falsch. Die einzige Hilfe, auf die ich mich verlassen konnte, war die der amerikanischen Institutionen. Perry erkundigte sich nach mir, half bei Telefonaten. Der Deputy kam nochmals vorbei, und ich schrieb einen Unfallbericht. Mein Englisch schien auszureichen, denn er ließ mich alles in meinen Worten verfassen. Auch informierte er mich über das weitere Vorgehen.
Kurz darauf teilte mir der Friedensrichter telephonisch mit, dass damit alles erledigt sei, und er gab mir die Erlaubnis, die Heimreise anzutreten.
Ich rief auch bei der Lufthansa an. Leider niemand, der Deutsch spricht. Ich brauchte einige Minuten, der Dame klar zu machen, warum ich den Urlaub abbrechen musste und schnell heim wollte. Mit Wartezeit und mehrmaligem Weiterverbinden dauerte das Gespräch 45 Minuten. Der nächste Flug war am nächsten Tag am frühen Nachmittag von Fort Worth aus nach Frankfurt, dann nach weiteren fünf Stunden ein Flug nach Linz. Ich ließ umbuchen. Jetzt begann ich, den Wagen auszuräumen. Gerald und ich haben die Angewohnheit, neu Gekauftes oder oft Benutztes (Camera, Kopfbedeckung...), sowie Schmutzwäsche einfach hinten in dem Wagen zu werfen. Erst am letzten Tag wurden die Koffer für den Flug neu gepackt. Jetzt stand ich da, zwei Koffer, zwei Rucksäcke und einen Wagen voller Dinge. Irgendwie brachte ich fast alles unter. Die Schmutzwäsche von Gerald, auch Teile meiner eigenen, sowie meine alten Schuhe und Jeans entsorgte ich, um Platz zu schaffen.
Abends kam der Deputy nochmals vorbei, und übergab mir die Sachen, die Gerald bei sich gehabt hatte. Reisepass, Geld, die Camera und die Überreste seiner Brille. Das letzte Photo, das Gerald gemacht hatte, zeigt eine Eidechse. Zeitstempel: 14:08 Uhr. Das Display der Camera funktionierte noch, war aber arg zerschrammt und an einer Ecke gesplittert.
Am nächsten Tag bereits um 06:00 Uhr Morgens Abfahrt nach Fort Worth. Allein. Laut Navi sechs Stunden Fahrzeit, über 550 Kilometer. Es dauerte länger, denn ein Autobahnknoten kurz vor Fort Worth wurde komplett umgebaut, und die Abfahrten waren nicht dort, wo sie laut Navi sein sollten. Ich brauchte drei Anläufe, um mich in dem Gewirr von Umleitungen und provisorischen Auf- und Abfahrten zurechtzufinden. Ein handgeschriebenes Pappschild mit der Buchstabenkombination "D-FW A" brachte mich auf die richtige Strecke. "Dallas - Fort Worth Airport". Gut, aber wer erwartet schon an einer riesigen Autobahnkreuzung ein kleines handgeschriebenes Pappschild?
Ansonsten habe ich ABSOLUT keine Erinnerung an diese Fahrt. Ich muss durch viele Orte gekommen sein, muss zwei mal getankt haben. Aber davon weiß ich NICHTS mehr. Nur an die Stimme vom Navi erinnere ich mich...
Und ein einziges Bild von weitläufigen Ölfeldern links und rechts der Straße, mit den charakteristischen Pumpen. Nur dieses einzelne Bild ist in meinem Kopf, ansonsten fehlt jede Erinnerung. Ich habe zwar von dem Effekt gelesen, aber dass man in solch Stress-Situationen wirklich alles vergessen kann, hätte ich nicht für möglich gehalten.
Am Flughafen die nächsten Probleme. Zunächst mit dem Mietwagen. Das war nicht der Wagen, den wir in Los Angeles bekommen hätten, und außerdem sollte der doch in Washington D.C. abgegeben werden?
Am Flugschalter: ich wolle ernsthaft mit DREI Gepäckstücken plus einem Handgepäck einchecken?
Erst nach Vorlage von Geralds Reisepass und einer Schilderung der Vorgänge wurden sie viel freundlicher - und sahen sogar von einer Aufzahlung wegen zu viel Gepäck ab (normalerweise pro Gepäckstück 120 Dollar extra).
Fragt mich bitte NIE, wie es mir da ging...
Die fünf Stunden in Frankfurt saß ich nur erschöpft rum, ich war ja seit über 20 Stunden auf den Beinen. An Schlaf war im Flugzeug von Fort Worth bis hierher nicht zu denken, in Frankfurt blieb ich krampfhaft wach, um ja den Flug nicht zu verpassen - ich hatte ja nur eine telephonische Reservierung, kein Flugticket. Doch nachdem ich dann endlich in das Flugzeug nach Linz eingestiegen war, schlief ich schon tief bevor es noch abgehoben hatte und ich erwachte erst durch die Landung.
Hier eine große Überraschung: meine Schwester erwartete mich am Flughafen. Damit hatte ich nicht gerechnet, da sie ja eigentlich im Büro sein müsste. Doch da stand sie, direkt aus dem Büro, in einem violetten Hosenanzug, perfekt gestylt wie aus dem Modejournal. Und diese Business-Lady hatte unter dem Arm einen riesigen Stoff-Geparden als Trost-Geschenk für mich...
Am nächsten Tag fand ich Mails aus den USA: sowohl der Deputy als auch Perry vom EMS erkundigten sich, ob ich gut angekommen sei. Auch die österreichischen Print-Medien hatten meine Mailadresse herausbekommen (Google) und fragten an wegen bezahlter Interviews. Eine gewisse bekannte österreichische Tageszeitung (der Name hat etwas mit der Kopfbedeckung eines Monarchen zu tun) hatte bereits mehrere Berichte veröffentlicht, unter anderem einen mit einem Photo, das von meiner Homepage geklaut war. Diese Homepage hatten sie zwar gefunden, waren aber nicht fähig, sich meinen Vornamen zu merken, die sprachen immer nur von "Martin W.", obwohl mein Name in der Überschrift meiner Homepage zu lesen ist - damals, auf der alten Homepage sogar mehrfach. Des weiteren wurde behauptet, dass das österreichische Außenministerium "engen Kontakt" mit mir halte. Das ist reine Erfindung. Also schrieb ich per Mail zurück, dass ich nicht für ein Gespräch zur Verfügung stehe, weil bei deren Stümperhaftigkeit wahrscheinlich nach dem Interview herauskäme, dass Gerald beim Tiefseetauchen in der Barents-See verunglückt war. Alle anderen Reporter-Anfragen lehnte ich ab mit dem Hinweis, dass ich nicht vor hätte, aus so einer Tragödie irgendeinen Profit zu schlagen. Außerdem war ich noch nicht bereit, darüber zu sprechen...
Ich habe während dieser Reise zwei Canon EOS 600D verwendet, eine mit einem Tamron 18-240mm Objektiv und die zweite mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM Teleobjektiv.
Als Kompaktcamera habe ich neuerdings eine Canon SX 150 IS mit optischem 12-fach Zoom und 14,1 Megapixel. Auch Gerald hat aufgerüstet. Seine Spiegelreflexcamera ist eine Canon EOS 60D mit dem gleichen Tamron Objektiv wie ich. Als Kompaktcamera verwendet er eine Canon SX 40 HS mit gigantischem 35-fach Zoom (entspricht 24-840mm!) mit 12,1 Megapixel. Gut, okay, es ist eigentlich keine Kompaktcamera, sondern eine sogenannte Bridge-Camera. Ein Stativ, ein Einbein, ein Blitzgerät Canon Speedlite 580 EX II und unzählige Speicherkarten komplettierten unsere Ausrüstung.
Trotz der verkürzten Reise brachten wir fast 2700 Photos mit, etwa 17 GB Speicherbedarf. Was ich Euch diesmal schuldig bleiben muss, sind die zurückgelegten Kilometer (wegen Fahrzeugtausch und des turbulenten Endes). Rein rechnerisch nur die Distanzen zwischen den Städten genommen sind es etwa 3300 km (bis Fort Worth), allerdings kalkuliert für die kürzeste Strecke. Unsere Exkursionen, Ausflüge und Abweichungen über die Route 66 sind hier nicht inbegriffen.