Bereits 2016 durfte ich Schottland kennen lernen - und verliebte mich sofort in dieses Land. Im Reisebüro wurde mir für 2017 eine Kombination aus einigen Tagen Irland und Schottland angeboten. Damit hatte mir meine Beraterin einen Floh in's Ohr gesetzt. Am Anfang flüsterte er nur, der Floh. Doch bald wurde er lauter. Gegen Jahresende fing er an zu schreien, der depperte Floh. Also buchte ich die Reise, und der Floh verschwand. Irland war neu für mich und interessierte mich ohnehin. Und die Reise durch Schottland konnte man als Ergänzung der Reise von 2016 ansehen. So hatten wir 2016 "Urquhart Castle" nur von außen gesehen, diesmal werden wir es besichtigen. Gleiches gilt für "Edinburgh Castle". Andererseits werden wir "Blair Castle" nur von außen sehen, 2016 hatten wir es auch innen besichtigt. Also scheinbar gut abgestimmt.
Nachdem ich bei manchen Photos von 2016 nach der Reise beim Ordnen Probleme hatte, die Örtlichkeit zu bestimmen, hatte ich neben meinen gewohnten Cameras diesmal eine Canon SX280 HS mit. Diese Camera ist eines der wenigen Canon-Modelle, die Full-GPS haben, das heißt, ohne den Umweg über ein Smartphone. Die exakten GPS-Daten werden mit dem Photo gespeichert, somit sind bei den meisten meiner Bildern diese Daten auslesbar.
Der erste Tag. Morgens der Flug von Linz nach Dublin. Kein Direktflug, sondern über Frankfurt - was sich bei der Rückreise als fatal herausstellen sollte. Doch dazu komme ich später. Irland begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein, und schon aus der Luft konnten wir feststellen, warum Irland die "grüne Insel" genannt wird. Wir Österreicher kennen grüne Wiesen, doch hier scheint das Grün "fetter" und strahlender zu sein. Und ein weiterer Unterschied zu Österreich fällt auf: Äcker und Weiden gehen hier nicht einfach ineinander über, sondern sind deutlich getrennt durch Steinmäuerchen oder Buschreihen. Das wird nachher auf einigen Photos zu sehen sein.
Heute besichtigten wir Dublin, ein längerer Stopp war beim Trinity College geplant, wo das berühmte "Book Of Kells" aufbewahrt wird. Diese einzigartige Handschriftensammlung stammt wahrscheinlich aus Schottland, wo sie um 800 n.Chr. entstand. Im Jahr 1006 wurden die vier Bücher aus Angst vor Wikingerüberfällen nach Irland verbracht. Doch auch die übrige Büchersammlung ist absolut sehenswert.
Hier ist auch die älteste keltische Harfe ("Brian Boru Harp") ausgestellt, die das offizielle Wappen der Republik Irland ist - und das der Biermarke "Guinness"...
Eine Stadtrundfahrt ergänzte das Programm. Unter anderem besichtigten wir die "Christchurch Cathedral", auch sahen wir die "St. Patrick's Cathedral". Das dritte Photo zeigt die "O'Connell Bridge" samt Statue des Politikers, der bekannt ist für sein Bestreben nach Aufhebung der Union Irlands mit Großbritannien.
Dann fuhren wir in unser Hotel etwas außerhalb von Dublin.
Der zweite Tag. Gleich der erste Stopp war eines der Highlights unserer Irland-Reise. Das Wetter spielte wieder mit, wenn es auch etwas kühler als am Vortag war. Wir besichtigten den "Rock Of Cashel" im County Tipperary. Ein 65 Meter hoher Felsen erhebt sich aus der scheinbar endlosen Ebene. Darauf die Ruinen einer Festung und Bischofssitzes. Der älteste Teil ist ein typischer irischer Rundturm, welcher nach unterschiedlichen Quellen im Jahr 849 oder 1101 erbaut wurde. Dieser 28 Meter hohe Turm ist vollständig erhalten.
Zwischen 1127 und 1134 wurde die kleine Kapelle "Cormac's Chapel" gebaut. Zwischen 1235 und 1270 wurde dann die große Kathedrale zwischen Rundturm und Kapelle errichtet. Im 15. Jahrhundert kamen weitere Erweiterungen wie ein Wohnturm, sowie Nebengebäude und ein Turm über der Vierung dazu. Die gesamte Anlage wurde in den letzten Jahren aufwendig restauriert, die Arbeiten wurde erst kürzlich abgeschlossen. Noch wenige Wochen vor unserem Besuch war die Kapelle eingerüstet gewesen.
Umgeben ist die Kirchenanlage von einem großen Friedhof, der, wie in Irland üblich, auch heute noch genutzt wird. Neben uralten keltischen Kreuzen mit schon lange nicht mehr entzifferbaren Inschriften findet man moderne Gräber. Wir hatten recht viel Zeit und konnten die Anlage ausgiebig erkunden. Auch ein Ausblick lohnt sich, so kann man am Fuß des Felsens "Hore Abbey" sehen, ein Kloster aus dem 13. Jahrhundert, welches 1540 aufgelöst wurde.
Dann fuhren wir nach Adare. Adare ist ein hübsches Dorf, das vor allem für seine reetgedeckten Häuser bekannt ist.
Das zweite Bild zeigt die Trinitianerkirche ("Holy Trinity Abbey Church" = Abteikirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit) in Adare. Das Kloster wurde im 13. Jahrhundert gegründet und 1539 aufgegeben und verfiel zur Ruine. 1811 wurde die Kirche renoviert und teils neu aufgebaut.
Für den heutigen Abend hatte sich unsere Reiseleiterin etwas Besonderes einfallen lassen, im ursprünglichen Reiseplan stand es nicht. Doch wir würden noch einige Male feststellen müssen, dass unsere Reiseleiterin immer wieder gute Einfälle hatte. Diese "zusätzlichen" Highlights waren freiwillig - und extra zu bezahlen. Doch diese Veranstaltung war es unbedingt wert. Hieß "Celtic Steps" im Ort Killarney, und war eine gelungene Mischung aus Musik, Tanz und Gesang, mit einer Prise Humor. Dieser Abend war etwas Besonderes: die Veranstaltung würde im Freien stattfinden, so wurde der längste Tag des Jahres gefeiert.
Solche Shows gibt es viele, doch diese ist wirklich herausragend. Die Mitglieder der Gruppe halten zusammen 21 Weltmeistertitel in der jeweiligen Sparte. Die Sängerin etwa stand schon mit dem legendären Michael Flatley bei "Riverdance" auf der Bühne. Uneingeschränkt empfehlenswert. Da es eine Freiluftveranstaltung war, wurden sogar Decken verteilt, falls jemandem kalt werden würde.
Der dritte Tag. Heute stand der berühmte "Ring Of Kerry" auf dem Programm. Das ist eine Reise entlang der Küste der Halbinsel Iveragh, mit vielen Stopps für die Photobegeisterten unter uns. Eine landschaftlich sehr reizvolle Strecke. Hier ein Kartenausschnitt mit den Photostopps (GPS sei Dank):
Grundsätzlich hatten wir wieder Glück mit dem Wetter. Es war bedeckt, aber kein Niederschlag, gegen Nachmittag wurde es sonnig. Diese Gegend ist begünstigt durch den Golfstrom und den häufigen Niederschlag. Das heißt, hier wachsen Pflanzen, die man so weit nördlich nicht vermutet. Es gibt hier Wälder von Oleander. Und das Unkraut am Wegesrand, das nur mit einer Motorsäge in Schach gehalten werden kann, sind Fuchsien. In Mitteleuropa hegen und pflegen wir diese Pflanzen, ich muss meinen Oleander vor dem ersten Frost in's Haus holen, sonst überlebt er nicht. Und hier wuchert das Zeug wie Unkraut. Bäume findet man allerdings kaum...
Eine Rast legten wir in Sneem ein, einer wirklich malerischen Ortschaft.
Auch für heute hatte sich unsere Reiseleiterin etwas Außerplanmäßiges einfallen lassen: wir wohnten einer Schäfer/Schafe/Hunde-Show bei. Das heißt, ein Schäfer führt uns vor, wie seine Hunde eine Schafherde unter Kontrolle halten. Durch Pfeifsignale weiß jeder Hund, was er zu tun hat. Es ist beeindruckend, wie exakt die Hunde die Anweisungen befolgen, jeder hört nur auf "seine" Signale, die Pfeifsignale die der andere Hund erhält, beeindrucken ihn nicht. Auch eine Veranstaltung, deren Besuch ich nicht bereue.
Ich flechte hier einen Hinweis für Irland-Reisende ein. Die Straßen sind, gelinde gesagt, grottenschlecht. Ich kenne Feldwege in Österreich, die besser in Schuss sind. Irland hat 2005 auf das metrische System umgestellt. Im Zuge dessen wurden die Verkehrsschilder ausgetauscht. Bei den neuen Tafeln steht unter der Geschwindigkeitsangabe "km", um sie von den alten Schildern unterscheiden zu können, die noch Meilen angeben. Irgendwie scheinen die Zuständigen aber über's Ziel hinausgeschossen zu sein. Nach jeder Einmündung einer Nebenstraße, sogar nach manchen Parkplätzen steht ein Schild "100 km", das heißt, man darf hier 100 km/h fahren. Wie zum Hohn steht nur zwei Meter dahinter ein Schild, das vor engen und unübersichtlichen Kurven warnt. Mal abgesehen, dass weder die Breite noch der Zustand der Straßen 100 km/h erlauben würden, wäre in Haarnadelkurven diese Geschwindigkeit absoluter Irrsinn. Um dem Leser einen Begriff vom Zustand der Straßen zu geben: Kaum jemand benutzt in einem Reisebus die Sicherheitsgurte, in Irland taten wir das freiwillig, sonst würden wir ständig herumgeworfen werden...
Den Ring of Kerry darf man mit Bussen und LKW nur im Uhrzeigersinn befahren, so schmal sind die Straßen. Einmal kam, was kommen musste. Und so streiften wir einen entgegenkommenden Lieferwagen. Ein Knall, und der Außenspiegel schlug an die Seitenwand. Unser Fahrer war dies scheinbar gewohnt. Mit absoluter Ruhe hielt er bei nächster Gelegenheit an, stieg aus, bog den Spiegel wieder zurecht, setzte sich an's Steuer und fuhr ungerührt weiter.
Im Westen des "Ring Of Kerry" liegt die Ortschaft An Coireán (Waterville). Das Interessante ist, dass an der Uferpromenade eine Bronzestatue von Charlie Chaplin steht:
Was Chaplin mit dem irischen Dorf zu tun hat? Nun, in den 60er und 70er Jahren verbrachte er seine Urlaube hier. Es gibt ein Haus direkt an der Küste, das heute noch seiner Familie gehört.
Gegen Abend besichtigten wir "Muckross House" nahe Killarney. Zum riesigen Gebäude gehört ein ebenso riesiger Park, fein säuberlich nach Themenbereichen gegliedert mit teils uralten Baumbeständen. Sogar ein eigener See, der Muckross Lake, gehört zum Anwesen. Man kann hier Kutschenfahrten machen, um die ausgedehnten Parkanlagen zu besichtigen. Einige der Reisegruppe und ich beschlossen, bei herrlichem Sonnenschein zum See zu wandern.
Muckross House wurde in den Jahren 1839 bis 1843 nach Plänen des schottischen Architekten William Burn errichtet.
Der vierte Tag. Heute sollten wir die "Cliffs Of Moher" sehen. Allerdings befürchteten wir schon früh, dass wir diesen Anblick kaum genießen würden können. Das Wetter spielte überhaupt nicht mit. Immer wieder Nieseln, dunstig und schlechte Sicht. Schon auf der Hauptstraße warnten Leuchtschriften "Cliffs Of Moher: FOG. No sight!". Wir machten noch einen Stopp in Lahinch, einer kleinen Stadt, um Zeit zu schinden. Vielleicht würde das Wetter besser werden. Leider war dem nicht so. Die folgenden Photos sind zu einem Zeitpunkt mit "guter" Sicht entstanden - und, ähhh, ich habe etwas digital an der Belichtung und am Kontrast herumgespielt.
Schade, die Aussicht wäre spektakulär gewesen. Also habe ich im Gift Shop ein paar Andenken gekauft, diese müssen reichen.
Anschließend machten wir Rast in einem kleinen Küstendorf namens Doolin, und besuchten das örtliche Pub. Ein fast pittoresker Ort, wie man sich die irischen Pubs so vorstellt. Holzbänke und -stühle, die Wände übersät mit alten Werbeschildern und noch älteren Schwarz-Weiß Bildern. Und dennoch urgemütlich und herrlich "urig". Wie gewohnt holten wir uns die Getränke selbst an der Bar. Einige irische "Guinness" mussten dran glauben...
Und hier hatten wir auch eine tolle Aussicht auf eine Küste, an die der stürmische Atlantik schlägt. Man beachte die grasenden Rinder im Hintergrund...
Noch ein Stopp war vorgesehen: "The Burren", eine kahle Karstlandschaft. Man sieht es auf dem Photo kaum, doch in jeder Ritze grünt und blüht es. Pflänzchen, die mit wenig Erde auskommen, haben es hier ideal. Also ist vielleicht "kahl" die falsche Wortwahl...
Auch dieser Stopp wurde wegen des Wetters kurz gehalten.
Es hatte sich bereits am zweiten Tag eine Gruppe von fünf Personen gebildet (gegen Ende der Reise sollten wir sechs werden), wir nahmen jeden Tag nach dem Abendessen an der Bar des Hotels einen (irischen) Whiskey zu uns. In Irland war es der "Jameson", in Schottland sollten wir zu einem schottischen Whisky wechseln. Die Iren (und die US-Amerikaner) schreiben "Whiskey", während man in Schottland auf das "e" verzichtet. Also ließen wir den Tag ausklingen mit dem gemütlichen Beisammensein und einem Glas Whiskey.
Der fünfte Tag. Heute führte uns der Weg nach Norden. Wir machten einen längeren Photostopp beim "Trim Castle".
Diese Panoramaaufnahme stammt nicht von mir, sondern von einem Mitreisenden. "Trim Castle" ist ein normannisches Kastell aus dem 12. Jahrhundert. Gebaut auf einer Fläche von 30.000m² wird es als das größte Kastell Europas angesehen. Teile des Films "Braveheart" wurden hier gedreht.
Dann ging es weiter nach "Monasterboice" (Mainistir Bhuithe).
Diese ehemalige Klosteranlage stammt aus dem 6. Jahrhundert, und ist damit eine der Ältesten in Irland. 1097 wurde das Kloster nach einem Brand aufgegben und verfiel rasch. Nur der irische Rundturm steht noch, wenn dem ursprünglich 35 Meter hohen Turm auch die Spitze fehlt. Vom Kloster selbst sind nur noch Reste der Außenmauern vorhanden. Auch dieser Friedhof wird heute noch genutzt, es wurden sogar Gräber innerhalb der Ruinenmauern der Abtei angelegt. Bekannt ist "Monasterboice" vor allem für die keltischen Hochkreuze aus dem 9. Jahrhundert, darunter das mit 6,5 Metern höchste in Irland.
Es gibt ein irisches Sprichwort, das Wetter betreffend: "Wenn Dir unser Wetter nicht gefällt, so warte fünf Minuten". Heute war das Wetter wirklich so. Mal nieselte es kurz, dann blinzelte die Sonne durch, dann wieder bedeckt. Änderung im Minutentakt...
Nun verließen wir die Republik Irland und fuhren nach Nordirland, das zum Vereinigten Königreich gehört. Man könnte keinen Unterschied feststellen, nur fehlt auf den bislang zweisprachigen Ortsangaben der irische Name und bei Geschwindigkeitsgeboten fehlt der Zusatz "km", da Großbritannien noch an Meilen festhält. Wir fuhren direkt nach Belfast, wo ein deutschsprachiger Führer zustieg, der uns viel über die Stadt erzählte.
Das erste Bild zeigt die City Hall (Rathaus) von Belfast, das zweite die "Queens University Belfast". Der Führer erzählte auch viel über "The Troubles", wie man hier den Nordirlandkonflikt nennt. Vereinfacht ausgedückt geht es um den Kampf der (katholischen) Irlandanhänger und den (protestantischen) Großbritannienfans. Mit dem Karfreitagsabkommen 1998 wurde der Konflikt offiziell beigelegt. Erst 2005 erklärte die IRA (Irish Republican Army) den Kampf für beendet, doch Splittergruppen wollen den (bewaffneten) Kampf weiterführen. Belfast ist deshalb noch immer eine geteilte Stadt. Die Bezirke, in denen Irlandanhänger wohnen, sind fein säuberlich von denen der Großbritannienanhänger getrennt. Wenn man duch die Straßen fährt, sind einige Straßenzüge mit irischen Fahnen beflaggt, nur wenige Kreuzungen weiter flattern Union Jacks. Das geht so weit, dass manche Viertel durch bis zu 8 Meter hohe Mauern (genannt "Peace Walls") voneinander getrennt sind. Das Mäuerchen in Berlin war ein Witz dagegen.
Die Polizeifahrzeuge sind ausschließlich schwer gepanzerte Wagen, PKW's wie bei uns gibt es bei der Polizei in Belfast nicht. Auch die Polizeistationen sehen anders aus als bei uns. Das sind durch hohe Mauern geschützte Festungen, statt Glastüren gibt es tonnenschwere bewachte Betonrolltore.
Doch nun wieder zu den schöneren Seiten Belfasts. Das bekannteste Pub in Nordirland (und vielleicht in ganz Irland) ist "The Crown Liquor Saloon", in dem man sich wirklich wie in's vorige Jahrtausend zurückversetzt fühlt.
Einen Sitzplatz bekommt man nur schwer, aber zwei Mitreisende und ich gönnten uns ein Guinness an der Bar.
Ein weiterer Punkt auf unserer Belfast-Tour war das Hamilton-Dock im Hafen. Hier stehen die beiden größten freistehenden Kräne der Welt, "Goliath" und "Samson" der Werft "Harland & Wolff". Diese Werft kennen wir woher? Richtig, hier wurden unter anderem die "RMS Titanic" sowie die Schwesternschiffe "RMS Olympic" und "HMHS Britannic" gebaut. Hier wurde 2012 das Gebäude "Titanic Belfast" eröffnet, das in der Form an den Bug der Titanic erinnern soll. Im Erdgeschoß Visitor Center, Galerien, Bars und natürlich Andenkenläden. Wer meine Reiseberichte kennt, weiß, dass so etwas nicht spurlos an mir vorüber geht... Hier liegt auch die 1911 gebaute "SS Nomadic". Dieses Schiff sollte dazu dienen, Passagiere und Fracht im Hafen von Cherbourg von und zu den drei Schiffen der Olympic-Klasse zu bringen, die zu groß waren, um direkt im Hafen anzulegen. Das Interieur der Nomadic wurde dem der Titanic, Olympic und Britannic angepasst. Das Schiff kann auch besichtigt werden.
Dies war unser letzter Tag in Irland, morgen würden wir nach Schottland fahren. Wieder ließen wir fünf den Tag ausklingen an der Hotelbar. Der letzte "Jameson", bevor wir ab dem nächsten Abend die schottischen Whiskys durchprobieren würden.
Der sechste Tag. Das Wetter war gut, bedeckt mit sonnigen Abschnitten. Heute stand noch ein Punkt zur Besichtigung aus, bevor wir zur Fähre nach Cairnryan gebracht werden würden. Die Besichtigung des nordirischen Parlamentsgebäudes, das in einem Vorort von Belfast namens Stormont auf einem Hügel thront.
Nach diesem letzten Stopp in Irland fuhren wir zur Fähre. Der Bus würde in Irland bleiben, in Schottland sollten wir einen anderen bekommen. Wir waren eine relativ kleine Gruppe von 18 Personen, in Irland hatten wir einen 25-Sitzer. Der in Schottland sollte ein "normaler" Reisebus mit 50 Plätzen sein. Ich hatte ja als Alleinreisender ohnehin einen Doppelsitz für mich alleine, im 50-Sitzer freuten sich schon manche darauf, sich auch ausbreiten zu können. Fensterplatz für jedermann.
Die Überfahrt dauerte gut drei Stunden (mit Ein- und Aussteigen), wieder saß unsere Gruppe von fünf Personen zusammen, in zwei Gruppen gingen wir dann kurz eine Kleinigkeit essen. Ich genehmigte mir eine Gemüsesuppe, das ist in Schottland (und in Irland) eine dicke Sauce, die ich sehr gerne esse. Schon vom Schiff aus fiel uns eine markante Insel auf, an Land erfuhren wir beim ersten Stopp, dass es sich um die "Aisla Craig" handelt. Diese Insel steht seit 2012 zum Verkauf. Um 1,5 Millionen Pfund Sterling kann man sie erwerben. Ein automatisch betriebener Leuchtturm, einige Verwaltungsgebäude und die Ruinen einer Turmfestung inbegriffen.
Dann ging es schon nach Glasgow, wo wir unsere erste Nacht in Schottland verbringen sollten. Noch eine kurze Rundfahrt durch Glasgow.
Das Bild zeigt eine markante Straßenbrücke aus dem Jahr 2006, den "Clyde Arch". Auch sahen wir das "Clyde Auditorium", das "SSE Hydro" und den "Doulton Fountain". Photos davon in der Photosammlung von der Reise 2016. Da es jetzt zu regnen begann, und unser Bus Probleme machte, fuhren wir etwas früher ins Hotel, morgen vormittag würden wir die Stadtrundfahrt fortsetzen.
Der siebte Tag. Während der Nacht war der Bus repariert worden, und wir konnten unsere Stadtrundfahrt durch Glasgow fortsetzen. Das Wetter war wieder gut, der Vormittag sonnig, nachmittags sollte es mehr Wolken geben. Der erste Stopp war die "Glasgow Cathedral", sowie das "Provands Lordship" von 1471. Auch hier nähere Informationen im Reisebericht von 2016. Anschließend ging es nach Norden, zum "Loch Lomond". Wie voriges Jahr ein Stopp in Luss. Auch für heute war unserer Reiseleiterin etwas Unplanmäßiges eingefallen, wir könnten "Inveraray Castle" besichtigen. Bis auf drei Personen nahmen wir das Angebot an, und es hat sich gelohnt.
Ein herrliches Schloss, inmitten einer wunderschönen Gartenanlage. Innen sind etliche Räume zu besichtigen, viele im Stil der damaligen Zeit eingerichtet, und sehr informativ. Interessant, dass dieses Schloss nicht auf dem Reiseplan steht, zeitmäßig ist es sich sehr schön ausgegangen. Dann ging es weiter durch die Highlands, die gleiche Strecke wie voriges Jahr, und wir legten auch wieder einen Photostopp am malerisch gelegenen "Loch Tulla" ein. Das Wetter war zwar nicht ganz so schön wie voriges Jahr, dennoch ein Photo.
Schade, dieses Jahr fehlen die schönen Wolkenschatten auf den grünen Hügeln. Dennoch lässt sich erkennen wie herrlich diese Landschaft ist...
Zu meiner Überraschung nun ein Stopp auf offener Strecke. Kein Parkplatz, der Bus fuhr nur links ran. Unsere Reiseleiterin empfahl den Photographen unter uns, einen kleinen Hügel zu ersteigen, man hätte einen herrlichen Blick über eine Moorlandschaft mit See und Inseln. Der Hügel war niedrig, dennoch war der Aufstieg "seltsam", denn der ganze Boden war eine Moorlandschaft, und federte bei jedem Schritt nach. Ich glaube, wenn wir länger still gestanden wären, wären wir bis zum Hals versunken ☺. Aber diesen Ausblick will ich Euch, liebe Leser, nicht vorenthalten:
GPS sei Dank habe ich herausgefunden, dass dieser See "Loch Bà" heißt. Ein empfehlenswerter Aussichtspunkt, auf manchen Karten ist er verzeichnet. Man kann auch das Photo herunterladen, und die GPS Koordinaten auslesen.
Anschließend ging es in das ebenfalls aus 2016 bekannte "Glen Coe", das "Tal Der Tränen". Vielleicht eines der schönsten Täler der schottischen Highlands. Auf keinen Fall verpassen. Ich jedenfalls kann mich an dieser Landschaft nicht satt sehen, und ich freue mich, dass es auch dieses Jahr auf dem Plan stand.
Dann fuhren wir nach Fort William, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen würden. Diesmal möchte ich ein Bild unseres Hotels "Cruachan" einfügen, da man hinter dieser Fassade kein Hotel vermuten würde.
Bei diesem Gebäude denkt man eher an ein Spukschloss. Und doch steckt hinter dieser Fassade eines der modernsten Hotels unserer Reise. Man merkt, dass in manchen Bereichen die Renovierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, aber die Zimmer sind vom Feinsten.
Der achte Tag. Das Wetter war bewölkt, aber es blieb großteils trocken. Zunächst ging es heute zu meiner Lieblingsburg in Schottland: "Eilean Donan Castle":
Eine genaue Beschreibung erspare ich mir, diese bitte in meinem Reisebericht von 2016 nachlesen. Schön war, dass diesmal Flut war, da wirkt die Brücke nicht ganz so deplaziert wie auf den Bildern von 2016 ☺. Außerdem hatte ich diesmal die Zeit, an der Burg vorbei zu marschieren und einen anderen Punkt für Photos zu finden.
Anschließend ging es auf die Isle Of Skye. Da ich diese voriges Jahr schon gesehen hatte, und kaum so viele Möglichkeiten sind, eine andere Route zu wählen, machte ich mich auf einen entspannten Tag gefasst. Oh, wie ich mich da täuschen sollte. Wir fuhren diesmal von Nord nach Süd, das heißt, über die Brücke nach Skye, und die Fähre zurück. Voriges Jahr war es umgekehrt gewesen. Zunächst ging es nach Portree, wo wir einen Stopp machten:
Wie im Vorjahr. Doch dann fuhren wir noch ein Stück nordwärts, was wir 2016 nicht gemacht hatten. Teilweise eine "Single Track Road", also eine extrem enge Straße. Doch was wir zu sehen bekamen, war eine Fahrt wirklich wert. Zunächst das malerische "Loch Leathan".
Ein einzigartiges Motiv. Im Hintergrund kann man eine Felsformation namens "Old Man Of Storr" erkennen, hier ein mit Teleobjektiv aufgenommenes Bild:
Dieser gelegentlich als überdimensionaler Hinkelstein beschriebene Old Man und seine Umgebung dienten bereits mehrfach als Filmkulisse, beispielsweise 2012 für den Science-Fiction-Film "Prometheus - Dunkle Zeichen" von Ridley Scott und den Fantasyfilm "Snow White and the Huntsman".
Und unsere Fahrt sollte noch weiter nordwärts gehen, zum sogenannten "Kilt Rock". Diese Steilklippen heißen so, weil die Steinformation an die Falten eines schottischen Kilts erinnern.
Das zweite Bild zeigt die "Mealt Falls", die nahe dem "Kilt Rock" liegen.
Und - natürlich - der unvermeidbare Dudelsackspieler. Schöne Aufnahme, fast kitschig mit den Schafen im Hintergrund...
Vom selben Punkt, aber in die Gegenrichtung eröffnet sich der Blick auf den "Brother Point". Auch eine interessante Felsformation.
Jetzt ging es nach Süden, zurück durch Portree nach Armadale auf die Strecke zur Fähre. Wie gesagt, eine landschaftlich reizvolle Gegend. Und auch die Straße vom Anlegepunkt der Fähre in Malleig nach Fort William ist sehenswert. Bekannt ist diese Strecke als "Road To The Isles", also als Straße zu den Inseln, und Skye ist die größte der Inneren Hebriden Inseln. Auf dieser Strecke liegt (auch bekannt aus dem Vorjahr) ein schöner Aussichtspunkt, den wir uns auch dieses Jahr nicht entgehen lassen konnten, der "Glenfinnan Viewpoint". Von hier hat man in eine Richtung den Blick auf "Loch Shiel", und davor das "Glenfinnan Monument". Die Geschichte dazu bitte im Reisebericht 2016 nachlesen, ich möchte hier nicht durch Wiederholungen langweilen.
Das zweite Bild wurde von selben Punkt aufgenommen, nur in die andere Richtung, denn wenn man sich hier umdreht, kann man das herrliche "Glenfinnan Viaduct" sehen, eine Eisenbahnbrücke, die in einem langen Bogen über das Tal Glenfinnan führt. Die Brücke stammt aus 1898 und besteht aus 21 Pfeilern, die bis zu 30 Meter hoch sind. Bekannt ist die Brücke aus der "Harry Potter"-Filmreihe, da der Hogwarts Express diese Strecke fährt. Aber auch für andere Filme und Serien wurden hier Szenen gedreht, etwa "Charlie & Luise", "Die Liebe Der Charlotte Gray", "Monarch Of The Glen"...
Noch ein kurzer Stopp bei der bekannten "Schleusentreppe" in Fort Willam. Diese ist Bestandteil des "Kaledonischen Kanals", der quer durch Schottland verläuft, also von der Nordsee bis zum Atlantik. Ursprünglich sollte er den Fischern dienen, die somit zwei Fanggründe nutzen können, doch heute dient er primär der Erholung und dem Tourismus. Schließlich ist die Strecke wunderschön, quer durch den "Glen Great", wo viele Seen liegen, so ist auch "Loch Ness" Teil des Kanals. Am nächsten Tag sollten wir noch mehr sehen.
Der neunte Tag. Heute ging es den angesprochenen Kaledonischen Kanal entlang quer durch Schottland. Zuerst besuchten wir das "Commando Memorial", ursprünglich eine Gedächtnisstätte zu Ehren der britischen Kommandos im zweiten Weltkrieg. Heute wird allen Personen der Umgebung gedacht, die in den Kriegen ums Leben gekommen sind, bis in die heutige Zeit. Mit vielen kleinen Gedenktafeln oft mit Photos der Verstorbenen, manchmal mit kleinen Beigaben, etwa Abzeichen, Fähnchen oder einer Flasche Whisky.
Ein schöner Ort, mit einer phantastischen Aussicht auf die Bergwelt rundum. Gelegen an der A82, zwei Kilometer nordwestlich von Spean Bridge. Dann ging es nach Fort Augustus, wo sich ebenfalls eine Schleusentreppe befindet, und hier konnten wir zusehen, wie Schiffe durchgeschleust werden.
Dann folgten wir dem Kanal Richtung Osten, und erreichten "Loch Ness". Diesmal würden wir "Urquhart Castle" besichtigen, eine große Ruinenanlage, die wir 2016 nur aus der Ferne photographiert hatten. Schade, dass diesmal die Zeit viel zu kurz bemessen war. Nach Ansehen eines kurzen Films war gerade genug Zeit, den Bergfried zu ersteigen, ein paar Photos zu machen, und dann mussten wir schon schnellen Schrittes Richtung Busparkplatz eilen.
Ich wäre aber gern noch ein wenig zwischen diesen Mauern herumgewandert. Um 1230 wurde hier eine Festung gebaut, die ab 1306 zur Burganlage ausgebaut wurde. In mehreren Schlachten beschädigt, wurde die Burg um 1545 aufgegeben, nur der Bergfried wurde als Wohnturm genutzt, der Rest der Anlage verfiel. Um 1600 war nur noch eine kleine Garnison untergebracht, 1692 wurde die Anlage endgültig aufgegeben, und sofort von den umliegenden Gehöften geplündert, Dächer und Mauern wurden abgetragen und für den Bau von Cottages und Barns verwendet.
Und das Monster von "Loch Ness" haben wir wieder nicht gesehen... ☺
Anschließend ging es nach Inverness, dem östlichen Endpunkt des Kaledonischen Kanals. Hier hatten wir Freizeit. Ich nutzte die Zeit, um Andenken an Urquhart zu kaufen, weil dort die Zeit nicht gereicht hatte. Hier ein Bild von "Inverness Castle", 2016 war ja leider ein Teil eingerüstet gewesen.
Der letzte Punkt auf unserer Liste für heute war die Besichtigung der "Glen Grant Distillery", die ich schon 2016 mitgemacht hatte. Doch bei der Abfahrt von Inverness streikte unser Bus. Der Chauffeur versuchte alles, den Motor in Gang zu bekommen. Ich habe ein Photo, wo er mit einem Hammer im Motorraum herumhämmert. Es scheint gewirkt zu haben, denn mit etwa 45 Minuten Verspätung fuhren wir Richtung Whisky-Destillerie. Der Zufall wollte es, dass ich die gleiche etwas Deutsch sprechende Führerin bekam wie 2016. In einer kurzen Pause sah sie mich an und meinte: "You look very familiar to me." Das heißt, sie hatte sich an mich erinnert. Hätte ich nicht gedacht, wo sie doch das ganze Jahr jeden Tag mehrere Besuchergruppen durch die Anlage führt. Da die Zeit sehr fortgeschritten war, merkte man aber die Eile an, und es wurde eine kurze Führung. Für Photos siehe bitte den Reisebericht 2016.
Der zehnte Tag. Heute machte das Wetter der Gegend alle Ehre. Es regnete, unterbrochen nur durch ein paar Regenschauer ☺. Nennt sich laut Einheimischen "Liquid Sunshine". Wir kamen zu "Blair Castle", einer Burg, die wir 2016 schon besichtigt hatten, ich kannte sie also. Außerdem war diesmal keine Innenbesichtigung geplant, und bei strömendem Regen die Gartenanlagen zu besichtigen, war nicht mein Ding. Also zog ich mich ins Cafe zurück und plauderte mit unserer Reiseleiterin bei einer Tasse Earl Grey.
Es ging weiter nach Edinburgh, wo wir das Schloss besichtigen würden. 2016 hatten wir es ja nur von außen gesehen, das ergänzte sich also. Bei der Stadtrundfahrt vorher streikte ich aber. In Absprache mit der Reiseleiterin blieb ich bei der Besichtigung des "Calton Hill" im Bus. Warum sollte ich den langen Anstieg bei strömendem Regen hinaufmarschieren, nur um festzustellen, dass man wegen des Regens ohnehin wenig sah? Schließlich hatte ich 2016 bei strahlendem Sonnenschein einen tollen Fernblick, diesen Eindruck wollte ich mir nicht vermiesen. Wieder mein Verweis zum Reisebericht von 2016. Gleiches gilt für den "Holyrood Palace". Aber natürlich nahm ich an der Besichtigung von "Edinburgh Castle" teil.
Nach der Besichtigung traf ich zwei Mitreisende, denen der Regen auch reichte, und wir suchten ein Pub auf, um einen heißen Tee zu trinken. As far as I'm concerned, the day is over...
Es war unser letzter voller Tag in Schottland, und leider war das letzte "Hotel" eine echte Enttäuschung. Es erinnerte mehr an eine Jugendherberge. Beim Duschen konnte man auf der Toilette sitzen. Zum Essen mussten wir durch strömenden Regen in ein anderes Gebäude marschieren, und anstatt livrierter Bedienung mit weißen Handschuhen und schön gedeckter Tische, wie wir es bislang immer erlebt hatten, diesmal so eine Art Mensa, wo man sich mit einem Tablett anstellte, und dann an Plastiktischen aß. Schade, denn am letzten Tag wollten wir uns ein wenig gemütlicher zusammensetzen...
Der elfte Tag. Vormittags stand noch das "Falkirk Wheel" auf dem Programm. Ich wiederhole hier ausnahmsweise meine Beschreibung von 2016: Dabei handelt es sich um ein Schiffshebewerk, das zwei durch 24 Meter Höhenunterschied getrennte Kanäle miteinander verbindet. Früher gab es ein System aus elf Schleusen, das Falkirk Wheel ersetzt sie alle. Dabei handelt es sich um zwei Tröge, die, angeordnet wie in einem Riesenrad, Schiffe von oben nach unten und umgekehrt transportieren. Aufgrund des archimedischen Prinzips (ein Körper wiegt genau so viel wie das verdängte Wasser) sind die beiden Tröge immer gleich schwer (auch wenn in einem Trog ein Lastkahn und im anderen ein hölzernes Ruderboot ist). Somit ist die Energiemenge, die gebraucht wird, minimal. Ein paar Toaster brauchen mehr Energie als dieses riesige Rad.
Dieses System ist weltweit einzigartig, aufgrund des hohen Aufwands und der Kosten. Es ist mehr ein Vorzeigeprojekt als eine finanziell lukrative Anlage. Wenn auch die Zeitersparnis gegenüber elf Schleusen immens ist. Aber ein Anziehungspunkt für Touristen (und Technikbegeisterte wie mich). Heute regnete es (im Gegensatz zu 2016) nicht, und ich lief um das Becken herum, um Photos von der anderen Seite zu machen.
Leider war das unser letzter Programmpunkt, und schon ging es zum Flughafen von Edinburgh. Allerdings startete die Maschine mit Verspätung, und wir kamen in Frankfurt zehn Minuten zu spät an. Die Zeit zum Anschlussflug war ohnehin äußerst knapp, und wir liefen im Eiltempo die Gänge entlang. Frankfurt ist bekannt für seine übergenauen Kontrollen, und denen entkam man nicht (auch dann nicht, wenn man gerade von einem Flug kam). Obwohl der Anschlussflug wegen 18 Personen sogar 10 Minuten wartete, schafften es nur sechs Personen unserer Gruppe, in die Maschine zu gelangen, die anderen Zwölf strandeten in Frankfurt. Ich hätte es mit zwei Damen der Gruppe fast geschafft, als wir ankamen, wurde das Gate gerade geschlossen. Also ging ich zurück, um die anderen Mitreisenden abzufangen, den Weg konnten sie sich sparen. Ich fand jedoch nur drei weitere, die übrigen steckten noch immer in der Personenkontrolle. Jetzt erfolgte ein wahrer Anstellmarathon, wir mussten uns mehrere Stunden (!!!) an zwei verschiedenen Schaltern anstellen, nur um zu erfahren, dass der nächste Flug nach Linz mit freien Plätzen erst am folgenden Tag kurz nach Mittag starten würde. Aber immerhin wurde ein Hotel für uns organisiert. Selbstredend inklusive Abendessen, Frühstück und Transfer. Da wir natürlich keinerlei Körperpflege-artikel dabei hatten (der Koffer blieb am Flughafen) bekamen wir ein "Notfall-Set": eine Zahnbürste mit einer Minitube Zahnpasta, eine Nagelfeile und die Herren einen Einwegrasierer mit Rasiergel. Jetzt machten wir das Beste daraus, setzen uns nach dem Essen gemütlich zusammen. Der Zufall wollte es, dass einer meiner Mitreisenden an diesem Tag Geburtstag hatte, und so wurde es noch ein netter Abend.
Der zwölfte Tag. Wir fuhren sicherheitshalber schon früh zum Flughafen, aus Erfahrung lernt man. Diesmal ging alles glatt, und mit etwa 30 Minuten Verspätung (ach nein?) hob die Maschine nach Linz ab.
Auf Anraten des Reisebüros stand ich über ein Rechtsanwaltsbüro mit der Flugline, die beim Planen schlichtweg Pfusch gebaut hatte, in Verhandlung. Es stehen jedem Flugreisenden bei Verspätung mindestens 250 Euro Schadenersatz zu. Bereits nach drei Wochen bekam ich die Summe zugesprochen. Nach Abzug der Anwaltskosten und Steuern wurden mir EUR 176,50 überwiesen. Schnell kurz und schmerzlos ☺
Ich danke unserer Reiseleiterin sowie meinen Mitreisenden, und auch dem Leser, der tapfer bis hierhin durchgehalten hat.
Ich habe während dieser Reise eine Canon EOS 600D verwendet mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM Teleobjektiv.
Als Kompaktcamera habe ich eine Canon SX280 HS mit Full-GPS, W-Lan und 20-fach-Zoomobjektiv (entspricht 25-500mm), sowie eine Bridgecamera Canon SX40 HS mit gigantischem 35-fach Zoom (entspricht 24-840mm!), beide mit 12,1 Megapixel. Meist verwendete ich die SX280, um nach der Reise immer alle GPS-Daten zu haben. Unzählige Batterien komplettierten meine Ausrüstung.
Ich brachte knapp über 1100 Photos mit, diese belegen 3,41 GB. Leider kann ich die zurückgelegten Kilometer nur schätzen, ich komme auf etwa 2500 km.
Wir bekamen jeden Tag Abendessen und Frühstück. Das Abendessen bestand aus einem dreigängigen Menü, wobei man bei jedem Gang mindestens zwei, oft sogar drei Wahlmöglichkeiten hatte. Das Essen wurde IMMER von livrierten Serviererinnen oder Servierern gebracht, die oft sogar weiße Handschuhe anhatten. Getränke musste man sich an der Bar selber holen. Das Frühstück war fast immer ein Buffet. Sehr umfangreich, Eierspeise (für meine deutschen Freunde: Rührei), Würstchen, gebratener Schinken, gedünstete Champignons usw. Dazu alle möglichen Arten Toast und Brötchen. Natürlich Honig, (gesalzene) Butter, Marmelade, harte Eier, diverse Wurst- und Käsesorten. Müsli, Frühstücksflocken, Kuchen und was weiß ich. Dazu mehrere Arten Obstsalat und Früchte. An Getränken Tee, Kaffee, Milch und mehrere Sorten Fruchtsäfte. Das erlebten wir in allen Hotels, obwohl wir manchmal in kleinen Orten in - ähemm - "rustikalen" Hotels übernachteten - was durchaus einen gewissen Reiz hatte. Die Zimmer waren manchmal alt (gilt primär für 2016), aber immer sauber, und das Personal tadellos. Insbesondere im Urlaub von 2016 war W-Lan oder Mobilnetz selten verfügbar, 2017 eigentlich immer. Aber in den Highlands darf man sich keine durchgehende Netzabdeckung erwarten.